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                 Da uns mal wieder die Decke auf den Kopf gefallen ist, haben wir kurzer Hand entschlossen einen Ausflug ins kleine und vertraeumte Fischerdoerfchen "Davoja" zu machen.  Es war ganz praktisch fuer uns, dass eine unserer Kontaktpersonen, Majojo, von InterAct aus Davoja kommt. So hatten wir gleich unseren persoenlichen Guide.    
                Nach einer zweistuendigen Tro-Tro Fahrt ueber Stock und Stein (ueber alles, ausser geteerte Strassen) kamen wir an einem Ausleger des Volta-Stausees, dem White Volta, an.Die Strasse endete am Wasser, weshalb wir, wie alles und Jeder, was ins dorf gelangen moechte, mit einem Holzkanu den Hochwasserfuehrenden Fluss ueberqueren.  Auf der anderen Seite angekommen, merkten wir sehr schnel, das es sich lediglich lohnt, den Webern ueber die Schultern zu schauen. Der einzige Grund fuer die Bekanntheit dieses Doerfchens sind die traditionellen Smok-Gewaender, welche in der noerdlichen Region Ghanas getragen werden.    
                So kann man in Davoja stundenlang beobachten, welche ausgefeilte Technik die Weber unter freiem Himmel ueber die Jahre entwickelt haben.  Natuerlich wollen die Ghanaer auch Farbe tragen, weshalb die Baumwolle vor der Weiterverarbeitung in mit Farbe gefuellten Lehmloechern gefaerbt wird.  Nach dieser Faerbeprozedur gehen die ca. 25m langen Faeden zum eigentlichen Weber, welcher sie lang vor sich ausgebreitet Stueck fuer Stueck zu einem 5cm breiten Streifen verarbeitet. Er sitzt dabei in einem ausgekluegelten  Holzgestell, wobei er an beiden dicken Zehen eine Schnur befestigt hat, die er abwechselnd auf und ab zieht. In den Haenden haelt er eine Spule, die er ebenfalls von links nach rechts durch die Faeden spannt,wodurch das fertige Stueck Stoff entsteht. Wir wissen: Klingt komisch, ist es auch!:-) 
  Wie man sich vorstellen kann, war diese von allen so hochgelobte Attraktion nach einer halben Stunde abgehakt. Ausserdem war es dem Tag so verdammt heiss, dass wir froh waren als Majojo uns eine Kanutour vorschlug.  Gesagt, getan. Ein paar Minuten spaeter standen wir mit feuerwehrroten Rettungswesten am Wasser und stiegen erneut in diese uebergrosse Nussschale.  Als ob wir in dem Doerfchen noch nicht genug aufgefallen waeren, mussten wir natuerlich als einzige diese bloeden Dinger tragen. Naja, was macht man nicht alles...  Die naechsten 1,5 Stunden sind wir dann im Hochwasser durch ein Meer von Baumkronen gepaddelt und haben die Landschaft genossen. Ausserdem haben wir mit einem Stoeckchen und etwas Schnur geangelt, eine richtig lange Schlangenhaut am Ufer gefunden und ziemlich bunte und verrueckte Voegel beobachtet.  Dennoch waren wir froh wieder festen Boden unter den Fuessen zu haben und uns auf den Heimweg zu machen, da unser Boetchen ein kleines Leck hatte und permanent ausgeschoepft werden musste!:-)    
                Die Heimfahrt sollte jedoch mit mehr Veroegerung, als zuerst gedacht, starten. Wie wir erfuhren faehrt nur morgens und abend ein Tro-Tro von der Stadt ins Dorf und wieder zurueck.  Dumm war nur, dass wir mit 14:00 Uhr Abfahrtszeit gerechnet haben. Tja Tro-Tro kam nicht - also taten wir das wasalle taten. Hinlegen, Schatten geniessen und auf muslimischen Betmaten relaxen. Als der Bus dann ca. 16:30 Uhr ankam, fing das Chaos erst richtig an. Zuerst stiegen ca. 25 Personen aus dem Innenraum aus, dann sprangen nochmals 15 Personen vom Dach und hieften riesige Mitbringsel in Form von Saecken, Tueten und andere verschnuerten Paketen von oben herunter. Es waren sogar 2 Ziegen dabei, welche aehnlich aufs Dach geschnuert waren.(Man muss bedenken, dass wir von einem uralten Mercedes-Bus sprechen, der nicht viel groesser als ein "stinknormaler" Sprinter war!!!)    
                Als wir und weitere 35 Personen dann endlich einsteigen wollten, musste die Strasse noch schnell als Kfz-Werkstadt herhalten, um fix einen Zwillingsreifen zu wechseln.:-)  Es dauerte keine 10 Minuten und das Einsteigen, Bepacken und Verschnueren ging von vorne los. Also hiess es festhalten und heil wieder in Tamale ankommen.  Es war ein schoener Trip, mit vielen und spannenden Augenblicken 
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